Pressemitteilung zur Streichung der Fördermittel für das Projekt „CSD Dresden hilft“ und die darin integrierte „Landeskoordinierungsstelle Sachsen für queere Geflüchtete (LKS)“
Dresden, 08. Januar 2021
Liebe Mitglieder, Freund*innen und Unterstützer*innen des CSD Dresden e.V.,
sehr geehrte Damen und Herren,
wir hoffen und wünschen, dass Sie/Ihr gut im neuen Jahr landen konntet. Ein neues Jahr 2021, dass spannende Erlebnisse und Herausforderungen bereithalten möge, in dem Stress geordnet bewältigt werden kann, dass stets eine gehörige Prise Humor und Optimismus im Gepäck parat sind und Sie/Ihr alle mit bester Gesundheit durch das neue Jahr schreiten könnt.
Leider startet das neue Jahr für das Gesamtprojekt „CSD Dresden hilft“ und das darin integrierte Projekt „Landeskoordinierungsstelle Sachsen für queere Geflüchtete (LKS)“ anders als wir uns dies gewünscht haben.
Wir sind Anfang Dezember durch den Ablehnungsbescheid der SAB im Namen des Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt informiert worden, dass unser Projekt als nicht länger förderungswürdig eingestuft wurde.
Ebenso unverständlich ist für uns, dass auch die Landeshauptstadt Dresden das ehrenamtliche Projekt „CSD Dresden hilft“ per Ablehnungsbescheid beerdigt hat. Ein Projekt, dass sowohl der Oberbürgermeister, die Sozialbürgermeisterin und die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt seit 2015 unterstützen und bei den unterschiedlichsten Anlässen erwähnen, wie wichtig dies Projekt auch für die Landeshauptstadt ist.
Dieses Unverständnis teilen auch die durch den CSD Dresden e.V. betreuten queeren Geflüchteten. Sie haben uns daher gestern einen „offenen Brief“ überreicht und uns gebeten diesen in ihrem Namen, sowohl an die Sozialministerin als auch an den Oberbürgermeister der Stadt Dresden, zu versenden.
Die queeren Geflüchteten haben uns sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass sie mit diesem offenen Brief eine Erwartungshaltung an die politischen Verantwortlichen verbinden.
Gleichzeitig gehen damit auch der Wunsch und die Bitte einher, eine in ihrem Sinne lösungsorientierte Rückmeldungen zu erhalten.
Auszug aus dem offenen Brief der Geflüchteten:
„… Wir wollen deutlich machen, dass der CSD Dresden e.V. eine Organisation ist, mit welcher wir Hand in Hand, vertrauensvoll und auf Augenhöhe zusammengearbeitet haben. Uns wurde bei vielfältigen Problemen geholfen, egal ob im Asylverfahren, mit Behörden oder auch bei Krankheiten und anderen Problemen, oft weit über das Ausmaß einer normalen NGO hinaus. Durch den CSD Dresden e.V. konnten wir uns in die deutsche Gesellschaft integrieren …
… Wir appellieren an Sie, Ihre Entscheidung zu überdenken, wir fordern unser Recht auf Vertretung ein und fordern entschieden und kämpferisch, uns unser „Zuhause“ zu lassen!“
Wir mussten in beiden Projekten die Arbeit zum 31.12.2020 einstellen.
Wir haben die Zeit bis zum Jahreswechsel genutzt und den betreuten queeren Geflüchteten alle uns zur Verfügung stehenden Information weitergegeben. Damit gewährleisten wir einen koordinierten Übergang (wohin auch immer).
Leider liegen uns keine Informationen vor, durch wen die bisherige Arbeit der Landeskoordinierungsstelle übernommen wird. Schade, traurig – insbesondere und vor allem für die Betroffenen!
Auch haben wir bis heute weder vom Ministerium noch von der Stadt Dresden Informationen erhalten an wen wir das „24-Stunden-Nottelefon“, welches seit 2015 24/7 für die queeren Geflüchteten zur Verfügung steht, übergeben bzw. weiterleiten können – vielleicht sollte man es wöchentlich wechselnd an die verschiedenen politischen Entscheidungsträger*innen im Freistaat und der Landeshauptstadt umleiten.
Wir wissen, dass wir eine sehr gute Arbeit geleistet haben. Wir haben Neuland betreten und mit staatlichen Mitteln, Stellen und Behörden vieles in Gang gesetzt. Nicht immer einfach, aber wir haben es gemeistert.
Ausblick 2021
Aufgrund der guten Ehrenamtsstruktur im Gesamtprojekt „CSD Dresden hilft“ haben wir uns entschieden, vorerst 1x pro Woche ehrenamtlich als Ansprechpartner für die queeren Geflüchteten da zu sein – vor allem, um an vorhandene Projekte zu vermitteln
Ein weiteres Projekt werden wir mit den queeren Geflüchteten dank einer Bundesförderung über den Bundesverband Soziokultur umsetzen können. Ergebnis wird ein Theaterstück sein, welches zum CSD 2021 präsentiert werden soll.
Wir werden als Vorstand des CSD Dresden e.V. natürlich auch weiterhin keinen Versuch unterlassen, um eine Förderung für unser Projekt „CSD Dresden hilft“ zu erhalten. Wir sind für jede Idee, die uns dabei weiterbringen, dankbar.
Natürlich können Sie/Ihr uns sehr gern auch weiterhin mit zweckgebundenen Spenden für das Projekt unterstützen.
Verwendungszweck:
CSD Dresden hilft
Kontoinhaber:
CSD Dresden e.V.
IBAN:
DE68 8505 0300 3120 0894 34
BIC:
OSDD DE 81 XXX
Planungen für den CSD 2021 können aufgrund des Pandemiegeschehens noch nicht gestartet werden! Aber auch hier nehmen wir schon sehr gern Ideen und Vorschläge entgegen.
Bleiben Sie/Ihr Gesund.
Im Namen des Vorstands,
mit freundlichen Grüßen,
Ronald Zenker
Vorstandssprecher I Gesamtleiter des CSD | Sponsoring