Offener Brief an den Gerede e.V.
Dresden, 12. Oktober 2020
Im Bemühen um die Beilegung von Differenzen in der Zusammenarbeit mit dem Gerede e.V. hat die Mitgliederversammlung beschlossen mit dem nachfolgend veröffentlichten Offenen Brief an den neugewählten Vorstand und die Mitglieder des Gerede e.V. erneut einen Schritt zu unternehmen um wieder eine Zusammenarbeit für die Belange der LGBTIQ+ Community zu erreichen.
Lieber Vorstand des Gerede e.V.,
liebe Mitglieder des Gerede e.V.,
die Mitgliederversammlung und der Vorstand des CSD Dresden e.V. gratulieren dem Vorstand des Gerede e.V. herzlich zur Wahl und wünschen Euch viel Erfolg bei der Arbeit für die Interessen und Belange der LSBTIQ*-Community.
Unsere beiden Vereine eint das Ziel, für die bestmögliche Unterstützung von LSBTIQ* zu sorgen und ein Sprachrohr in Politik und Gesellschaft für diese, unsere, Belange zu sein.
Umso mehr ist es aus unserer Sicht bedauerlich, dass diese wichtige Arbeit unter den Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten der letzten Jahre gelitten hat und weiter leidet. Der CSD Dresden e.V. möchte einen neuen Versuch wagen, diese Differenzen beizulegen, so dass es in Zukunft wieder zu einer konstruktiven Zusammenarbeit in der Sache kommen kann. Denn darum geht es ja schließlich. Wir können es uns in so einer überschaubaren Community wie in Dresden nicht leisten, nicht zusammenzuarbeiten.
Die Mitgliederversammlung und der Vorstand des CSD Dresden e.V. machen euch daher folgenden Vorschlag – als einen ersten Schritt:
Die Vorstände beider Vereine – und bei Bedarf und Wunsch auch weitere Mitglieder – führen eine ehrliche Aussprache auf „neutralem Boden“. Dazu schlagen sowohl der Gerede e.V. als auch der CSD Dresden e.V. eine neutrale Person als Moderation vor. Diese beiden Moderator*innen bestimmen die Regeln und die Durchführung der Aussprache. Dabei kann und soll alles thematisiert werden, was von einem der Vereine auf die Tagesordnung gesetzt wird. Nur wenn wir auch alles ansprechen, können wir zu einer Lösung kommen.
Aus Sicht des CSD sollten dabei die erhobenen Vorwürfe gegen Mitglieder und Vorstände des CSD konkret auf den Tisch. Weitere Themen werden durch die Moderator*innen gesammelt. Bei Bedarf und um die Rechte und Interessen Dritter zu schützen, kann die Aussprache auch im kleineren Kreis unter der Maßgabe der Vertraulichkeit stattfinden.
Beide Seiten verpflichten sich zu einem sachlichen Umgang.
Ziel der Aussprache soll es aus unserer Sicht sein, im Anschluss feststellen zu können, ob es eine Basis für eine zukünftige Zusammenarbeit gibt und wie diese aussehen kann. Wenn das der Fall ist, kann alles weitere in zusätzlichen Gesprächen geklärt werden.
Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr diesem Vorschlag im Grundsatz folgen könntet, sind aber auch da natürlich gesprächsbereit, was Ablauf etc. betrifft. Idealerweise sollten das Gespräch noch in diesem Jahr stattfinden.
Wir freuen uns auf eure Antwort und verbleiben mit freundlichen Grüßen
Die Mitglieder und der Vorstand des CSD Dresden e.V.
Dieses Schreiben wurde auf der Mitgliederversammlung des CSD Dresden e.V. am 11. Oktober 2020 beschlossen.